Wissenschaftliche Untersuchungen zur Dunkelphase bei Cannabis: Optimierung von Ertrag, Qualität und Potenz
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Warum die Dunkelphase immer wichtiger wird
- Dunkelphase und ihre Auswirkungen auf Cannabinoide und Terpene
- Potenzsteigerung durch die Dunkelphase
- Auswirkungen auf Ertrag und Qualität
- Praktische Umsetzung der Dunkelphase
- Sortenvergleich: Indica vs. Sativa vs. Autoflower
- Risiken und Fehlerquellen
- Vergleich mit alternativen Techniken
- Langfristige Effekte auf das Pflanzenwachstum
- Fazit
- FAQ zur Dunkelphase

Einleitung: Warum die Dunkelphase immer wichtiger wird
Die Dunkelphase vor der Ernte von Cannabis-Pflanzen gewinnt sowohl in der Praxis als auch in der wissenschaftlichen Forschung an Bedeutung. Viele Grower schwören darauf, ihre Pflanzen vor der Ernte für 24–72 Stunden in völlige Dunkelheit zu stellen, um die Harzproduktion, den THC- und CBD-Gehalt sowie das Terpenprofil zu optimieren. Aber was sagt die Wissenschaft? Und wie setzt man diese Technik richtig um? In diesem erweiterten Guide fassen wir alle Erkenntnisse zusammen – von Studien über Praxis-Tipps bis zu Risiken und Sortenvergleichen.
1. Dunkelphase und ihre Auswirkungen auf Cannabinoide und Terpene
Cannabinoide in der Dunkelphase
Cannabinoide wie THC und CBD sind die wichtigsten Wirkstoffe in Cannabis. Studien, darunter Magagnini et al. (2018), zeigen, dass eine verlängerte Dunkelphase den THC-Gehalt um bis zu 10 % steigern kann. Grund: Ohne Lichteinwirkung werden Cannabinoide weniger abgebaut.

Terpene und die Dunkelphase
Terpene sind für Aroma und Geschmack verantwortlich – und hochgradig lichtempfindlich. Besonders Myrcen, Limonen und Pinene profitieren von Dunkelphasen, da sie nicht so schnell oxidieren. Das Resultat: intensiveres Aroma und bessere Blütenqualität.
2. Potenzsteigerung durch die Dunkelphase
Dunkelheit als Schlüssel zur Potenz
Die University of Mississippi (2020) belegte, dass eine 48-stündige Dunkelphase den THC-Wert um ca. 10 % erhöhen und den CBD-Gehalt leicht steigern kann. Grower berichten zudem von „heftigeren Effekten“ beim Konsum solcher Blüten.
Phytohormone in der Dunkelphase
Unter Dunkelstress produzieren Pflanzen vermehrt Abscisinsäure und Ethylen. Diese Hormone stimulieren die Cannabinoid- und Harzproduktion und wirken wie ein natürlicher Booster vor der Ernte.
3. Auswirkungen auf Ertrag und Qualität
Dunkelphase und Ertrag
Laut Colorado State University (2019) hat die Dunkelphase keinen signifikanten Einfluss auf die Ertragsmenge. Entscheidend bleibt das richtige Timing der Ernte.

Dunkelphase und Qualität
Dafür steigt die Qualität: dichtere Harzschichten, erhöhte Trichomdichte, stabilere Terpene. Viele Züchter berichten, dass die Blüten „frostiger“ und aromatisch intensiver wirken.

4. Praktische Umsetzung der Dunkelphase
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Letztes Gießen: kurz vor Beginn der Dunkelphase, um stehende Feuchtigkeit zu vermeiden.
- Zelt abdichten: Kein Licht darf eindringen – absolute Dunkelheit ist entscheidend.
- Belüftung: Umluftventilatoren weiterlaufen lassen, um Schimmel vorzubeugen.
- Dauer wählen: 24–48 Stunden sind Standard, 72 Stunden für maximale Wirkung.
- Ernte direkt nach der Dunkelphase, solange die Harzproduktion auf Peak-Level ist.
Umweltfaktoren
Temperatur: Ideal sind 18–22 °C. Luftfeuchtigkeit: Unter 60 %, besser 50 %. Luftaustausch: Wichtig gegen Schimmelbildung.
5. Sortenvergleich: Indica vs. Sativa vs. Autoflower
Die Reaktion auf die Dunkelphase variiert nach Genetik:
- Indica: Besonders stark, oft extreme Harzsteigerung.
- Sativa: Weniger deutliche Potenzsteigerung, aber besseres Terpenprofil.
- Autoflower: Profitieren weniger, dennoch leichte Verbesserung in Aroma und Geschmack möglich.
6. Risiken und Fehlerquellen
Die häufigsten Fehler bei der Dunkelphase:
- Zu lange Dunkelphase: über 72h bringt keinen Mehrwert, erhöht aber Schimmelrisiko.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: führt zu Budrot (Grauschimmel).
- Lichtlecks: schon kleine Lichtstrahlen können Stress verursachen.
7. Vergleich mit alternativen Techniken
Die Dunkelphase ist nicht die einzige Technik, um Potenz und Terpene zu steigern:
- Flushing: Ausspülen der Erde vor der Ernte zur Geschmacksverbesserung.
- Kälteschock: Absenken der Temperaturen fördert Anthocyane (lila Färbung).
- UV-Licht: Kann ebenfalls Cannabinoidproduktion stimulieren.
Viele Grower kombinieren Dunkelphase + Flushing + Kälteschock für maximale Ergebnisse.
8. Langfristige Effekte auf das Pflanzenwachstum
Eine Studie der University of British Columbia (2021) zeigte, dass wiederholte Dunkelphasen keine negativen Effekte haben. Im Gegenteil: Pflanzen wurden widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Die Blütenqualität nahm in späteren Zyklen sogar zu.
9. Fazit: Die Bedeutung der Dunkelphase in der Cannabisproduktion
Die Dunkelphase ist eine einfache, aber effektive Technik zur Optimierung der Blütenqualität. Sie steigert THC und CBD, verbessert das Terpenprofil, macht Blüten „frostiger“ und aromatischer – und das ohne Einbußen beim Ertrag. Für professionelle Züchter wie auch für Hobby-Grower ist sie ein wertvolles Tool.
FAQ zur Dunkelphase
Wie lange sollte die Dunkelphase dauern?
Optimal sind 24–72 Stunden. Längere Zeiträume bringen keinen zusätzlichen Effekt.
Steigert die Dunkelphase wirklich den THC-Gehalt?
Ja, Studien belegen einen Anstieg von bis zu 10 % THC nach einer 48-stündigen Dunkelphase.
Beeinflusst die Dunkelphase den Ertrag?
Nein, der Ertrag bleibt gleich. Die Qualität verbessert sich jedoch deutlich.
Kann die Dunkelphase Schimmel fördern?
Ja, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Daher unbedingt für gute Belüftung sorgen.
Ist die Dunkelphase für Autoflower-Sorten sinnvoll?
Autoflower reagieren schwächer, profitieren aber in Aroma und Terpenen trotzdem leicht.
Soll man während der Dunkelphase gießen?
Nein – am besten kurz vor Beginn gießen. Während der Dunkelphase nur trocknen lassen.